3 Touren aus dem DuMont



Tour 1

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Vom Lac Blanc über den Lac Noir zu den Hautes Chaumes

Lac Blanc und Lac Noir gehören zu den typischen eiszeitlichen Gebirgsseen, die inmitten zerklüfteter Felsen unterhalb des Vogesenkamms liegen. Nur wenige Minuten von den Uferparkplätzen entfernt befinden wir uns in einem interessanten Naturschutzgebiet.

DIE WANDERUNG IN KÜRZE
Charakter: Lange Wanderung mit zwei Kletterpartien am Rocher Hans und am Observatoire Belmont. Kräftiger Anstieg vom Lac Noir (950 m) zum Gazen du Faing (1290 M) 5 Std 10 km
Markierung: Gelbes Rechteck/GR 532 bis Digue du Lac Blanc; rot-weiß-rotes Rechteck bis Gazon du Faing; rotes Rechteck/ G R 5 bis Col du Calvaire.
Wanderkarten: Club Vosg ien No. 6/8; TOP25 3?iS OT (Colmar, Kaysersberg)
Einkehrmöglichkeiten: Les Terrasses du Lac Blanc am Col du Calvaire. Auberge du Lac Noir Tel. o3 89 71 21 8o). Abstecher: Ferme Auberge Lac des Truites/Lac Forlet Tel. o3 89 77 49 22)
Anfahrt: Von Colmar auf der N 415 Richtung Kaysersberg, Col du Bonhomme; hinter Hachimette auf der D 48 über Orbey Richtung Station du Lac Blanc - Col du Calvaire. Parken am Col. Die D 48 mündet hier auf die Route des Cretes
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Unser erstes Ziel, den Lac Blanc, den größten Vogesensee, erreichen wir auf dem GR 532, der mit dem gelben Rechteck markiert ist, Am Centre de Secours, gegenüber dem Parkplatz am Col du Calvaire, führen das rote (GR 5) und das gelbe Rechteck zunächst ein kleines Stück gemeinsam in den Wald und trennen sich dann an einem Ferienheim. Wir folgen dem Schild >Sentier Freppel, Digue du Lac Blanc auf einem breiten, fast ebenen Weg nach links und steigen, ungefähr 5 Min. später, wieder nach links im Zickzackkurs in den Fichtenwald hinunter. Jetzt ist unser Pfad steil, steinig und teilweise morastig. Am Ufer des Lac Blanc angelangt (15 Min.), müssen wir uns nochmals nach links wenden, überqueren gleich danach auf einem Steg aus Baumstämmen einen kleinen Bach und wandern dann unter hohen Fichten etwas vom Ufer entfernt. Schlangenknöterich (Poly_qonum bistorta) und Sauergräser am Waldboden zeigen an, dass wir uns auf feuchtem Terrain befinden. Wenn wir auf die Autostraße stoßen, sehen wir rechts schon den Parkplatz am Seeufer durch die Bäume scheinen, den wir in wenigen Minuten erreichen (45 Min.). Vor allem am Wochenende im Sommer ist auf diesem Parkplatz, zu dem auch ein Kiosk mit Ansichtskarten und eine Gaststätte gehören, eine Menge Betrieb. Dann werden wir uns hier wahrscheinlich nicht lange aufhalten, eine kleine Ruhepause vor dem folgenden Aufstieg tut uns aber doch gut.Ohne Schwierigkeit finden wir dann am Ende des kurzen Staudamms (digue) das Schild >Reserve biologique< und unseren neuen Wegweiser >Lac Noir, Rocher Hans, Observatoire Belmont, Sentier difficile( (rot-weiß-rotes Rechteck). Die KIetterpartie kann beginnen. Zwischen mächtigen Felsbrocken steigen wir steil in den Wald hinauf, wobei der teilweise nur schwer erkennbare Pfad durch die vielen markierten Fichten angezeigt wird. Je höher wir kommen, desto schöner wird die Sicht auf das Kaysersberger Tal und die schroff aus dem See anfragende Felsgruppe, le Chäteau Hans oder Rocher Hans, an der sich alpine Kletterer mit Seil und Steigeisen üben. Die zahlreichen glatten Felsplatten eignen sich auch gut für ein Picknick in luftiger Höhe. Wenn wir ungefähr eine dreiviertel Stunde gestiegen sind und Latschenkiefern und Vogelbeerbüsche an die Stelle der Fichten treten, verlassen wir an einer Weggabelung den Rundweg um den See (>Source du Lac Blanc<) - und gehen links, leicht abwärts durch den Wald, in etwa 1o Min. zum Observatoire Belmont (1.3o Std.). Ursprünglich stand dieses Denkmal für den 1915 gefallenen Hauptmann Ferdinand Belmont auf einem hervorragenden Aussichtspunkt über den beiden Seen - daher die Bezeichnung observatoire -, ist aber heute durch hohe Fichten völlig zugewachsen. Und weiter geht es zum Lac Noir: zuerst ungefähr 5 Min. nach rechts und dann nach links, >Lac Noir par groupe de rochers, difficile<. Das ist nicht übertrieben, und der folgende abschüssige Pfad durch wüste Felsentrümmer, nicht besonders gut markiert (im Zweifelsfall links gehen), ist wohl der schwierigste Abschnitt der Wanderung. Wenn wir nach knapp lo Min. einen breiteren, steinigen Forstweg erreichen, dürfen wir aufatmen. Leidlich bequem geht es jetzt, immer mit dem rot-weiß-roten Rechteck, eine gute halbe Stunde abwärts durch den Wald bis zum Lac Noir. Unterwegs ist eine große Lichtung im Juli übersät mit rotem Fingerhut und dem blauen und violetten Milchlattich (Cicerbita alpil70 und Cicerbita plumieri), der weniger bekannt ist. Vereinzelte, mannshohe, kahl-graue Baumstämme erinnern an die deutsch-französische Frontlinie im Ersten Weltkrieg; alle Wälder der Umgebung waren damals zusammengeschossen worden. Am Lac Noir, auch mit dem Auto zu erreichen, können wir uns auf der Terrasse der Gaststätte am Seeufer ausruhen (2.30 Std.). Das ursprüngliche Landschaftsbild wird leider etwas vom Elektrizitätswerk im Hintergrund verdorben: Durch unterirdische Rohre wird das Wasser nachts in den höher gelegenen Lac Blanc gepumpt, und am Tag, wenn die Elektrizität teurer ist, fließt das Wasser wieder zurück.Vom Lac Noir zu den Hautes Chaumes müssen wir noch einmal kräftig steigen. Wir gehen über den kleinen Platz am Staudamm und folgen dann rechts von der Straße, an zwei großen Informationstafeln, dem rot-weiß-roten Rechteck den Hang hinauf. Der steile schmale Pfad überquert mehrmals breitere Forstwege, wir dürfen die Markierung nicht aus den Augen verlieren. An einer Stelle winden wir uns durch ein üppiges Dickicht von Himbeersträuchern, immer wieder gibt es schöne Ausblicke auf den tief unter uns liegenden See. Ungefähr 1 Std. nach unserem Abmarsch vom Lac Blanc erreichen wir fast unvermittelt die Baumgrenze und eine wichtige Kreuzung: geradeaus geht es in 15 Min. zur Ferme Auberge Le Forlet am Lac des Truites (rotes Dreieck, bei gutem Wetter und guter Kondition ein lohnender Abstecher), nach links zu den Hautes Huttes (gelbes Dreieck) und nach rechts zum Gazon du Faing (rot-weiß-rotes Rechteck), unserem nächsten Ziel. Dort stoßen wir auf den großen GR 5 (rotes Rechteck), der uns zurück zum Col du Calvaire bringt.An der Grenze zwischen Latschenkiefern und Hochweiden, den Hautes Chaumes, führt uns dieser Wanderweg, oft zwei bis drei ausgetretene parallele Pfade, geradeaus immer leicht abwärts über den Hauptkamm der Vogesen. Am Wegrand blühen Alpenblumen in kräftigen Farben, der feuchte Boden federt weich unter unseren Stiefeln, nach Westen geht der Blick weit über die Wälder der lothringischen Hochebene, im Osten zeichnet sich bei klarem Wetter die Silhouette des Schwarzwalds ab. Es ist eine Lust, hier zu wandern, und dies ist sicherlich das angenehmste Wegstück des Tages - allerdings nur bei schönem Wetter! Nach einer knappen Stunde taucht der Höhenweg wieder in den Wald und führt uns nun, steiler abfallend, in einer weiteren knappen halben Stunde zurück zum Col du' Calvaire (5 Std.). Wer hungrig und müde ist, erholt sich sogleich im Gasthof am Parkplatz.

Tour 2

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Über den Sentier des Roches nach Le Gaschney und zum Hohneck


Bekannt für die reichste alpine Flora im Elsass ist das Hohneckmassiv über dem Münstertal. Besonders schön ist diese Wanderung Anfang Juni, wenn die Alpenanemonen blühen, oder an einem klaren Herbsttag, wenn sich die Gipfel der Schweizer Alpen abzeichnen.

DIE WANDERUNG IN KÜRZE
Charakter: Der Sentier des: Roches am Anfang der Wanderung gilt zu Recht als einer der eindrucksvollsten und gefährlichsten einheimischen Gebirgspfade. Von Le Gaschney (985 m) zum Hohneck (i363 m) ein kräftiger Aufstieg, dann angenehmer Abstieg zum Schluchtpass (1135 m) 5 Std. 13km Markierung: Blaues Rechteck/GR 531 bis Le Gaschney; rot-weiß-rotes Rechteck bis Ferme Auberge Schiessroth; rotes Rechteck/GR 5 bis Col de la Schlucht Ausrüstung: Bergstiefel und RegenzeugWanderkarte: Club Vosgien No. 6/9; TOP25 3618 OT (Le Hohneck, Gerardmer) Einkehrmöglichkeiten: Am Schluchtpass und auf dem Hohneck Gasthäuser.Am Wege die Fermes Auberges Frankenthal (Tel. 03 89 77 22 43, selten geöffnet), Gaschney (Tel. 03 89 77 63 73) und Schiessroth 03 89 77 63 63) Anfahrt: Von Colmar auf der D 417 (Richtung Gerardmer, Epinal) bis zum Col de la Schlucht. Parken am Pass. Linienbus STAHV: Colmar-Gerardmer-Epinal Saison: Wanderzeit von Ende Mai bis Oktober. An Sommerwochenenden herrscht auf dem Sentier des Roches reger Verkehr!Jardin d'Altitude du Haut Chitetet: Einheimische und fremde Alpenflora finden Liebhaber der Botanik 2 km südlich vom Col de la Schlucht an der Route des Cretes (Juni bis 3o. Sept.)

Nach dem historischen Hauptort nennen die Elsässer das Tal der Fecht westlich von Colmar das Munstertal. am Zusammenfluss der Großen und Kleinen Fecht entwickelte sich Munster um das im 7. Jh. Gegründete Benediktinerkloster (monasterium Soncti Gregori), weshalb das obere Munstertal bis heute auch Gregoriental oder Val St-Gr6goire genannt wird. Ab 1354 gehörte die >Gemeinde der Stadt und des Tales Münster<, die bis 1847 einen einzigen Gemeindebann bildete, zum Bündnis der zehn freien Städte des Elsass, und sie funktionierte stolz wie ein eigenständiger kleiner Staat mit eigenen Gesetzen und eigener Verwaltung. Heute ist Munster ein lebendiger Ferienort, Ausgangspunkt vor allem für Sommerwanderungen in den Hochvogesen und seit 1991 Sitz des Parc Naturel Regional des Ballons des Vosges.Der Sentier des Roches (blaues Rechteck/G R 531), der vor dem Ersten Weltkrieg von dem Munsterer Oberförster Strohmeyer angelegt wurde, beginnt gegenüber dem Hotel Relais des Roches am östlichen Ende des Schluchtpasses: Col de la Schlucht. Wir steigen neben der Straße, die von Munster heraufkommt, eine kleine Treppe herunter und hatten uns zunächst rechts. Der Weg führt durch den Wald steil am Hang entlang, ist an vielen Stellen in den Felsen gehauen und mit Seilen und Eisengeländern gesichert. Da der Granitboden sehr feucht ist - an den Rinnsalen und Bächlein wachsen im Frühling viele große gelbe Sumpfdotterblumen - , ist der Untergrund oft ziemlich rutschig. Am Krappenfels, einer Felsengruppe auf der linken Seite mit schöner Sicht ins Tal, haben wir den beschwerlichsten Teil der Wegstrecke hinter uns (45 Min.). Der Pfad führt jetzt kontinuierlich durch den Wald abwärts, wir folgen immer dem blauen Rechteck, Richtung Frankenthal.Bald erblicken wir über uns den kahlen Kamm des Gebirges, erreichen das Ende des Sentier des Roches und gehen dann nach rechts auf dem breiten Forstweg bis zur Ferme Auberge Frankenthal, deren Weiden in einem tiefen Talkessel zwischen Martinswand und Hohneck liegen (1.30 Std.). Während auf der Wiese um den Hof im Spätfrühling die gelben Narzissen blühen, bleiben die Schneereste an den Felswänden bis zum Sommer.Auf einer kleinen Brücke überqueren wir den Bach neben der Alm und steigen in Kehren wieder in den Wald hinauf (blaues Rechteck). Der Weg am felsigen Hang des kleinen Hohneck - nach dem Sturm Lothar lange gesperrt, aber jetzt wieder begehbar - ist weniger berühmt als der Sentier des Roches, zunächst aber auch nicht gerade ein bequemer Pfad.Wenn er sich ungefähr 45 Min. nach unserem Abmarsch vom Frankenthal verbreitert (2.15 Std.), können wir bis zum Ortsrand von Le Gaschney wieder besser ausschreiten (2-45 Std.). Le Gaschney, über dem Großen und kleinen Munstertal, ist im Winter viel besuchte Skistation und im Sommer Ziel von zahlreichen Autofahrern. Wir halten uns rechts, kommen an einer großen naturkundlichen Informationstafel vorbei und gehen zum weithin sichtbaren Sessellift hinauf (zum Hinterschallern, auch im Sommer in Betrieb), neben dem die Ferme Auberge Gaschney liegt. Oberhalb des Sessellifts finden wir ein großes Holzschild >Ferme Auberge Schiessroth 8oo m< und dann auch das rotweiß-rote Rechteck des Club Vosgien. Der breite Forstweg ist steil und steinig, im Sommer fehlt der Schatten. Bald nach dem Bergbauerngasthof (3.15 Std.) stoßen wir wieder auf den GR 5 (rotes Rechteck,der vom Lac de Schiessrothried heraufführt. Links unter uns sehen wir den See durch die Bäume schimmern, auf der rechten Seite erhebt sich über uns der kleine Hohneck. Am Col du Schaeferthal (3.30 Std.) lassen wir die Baumzone hinter uns und steigen über die Bergweiden hinauf zum Hohneck (4 Std.). Zur Bekämpfung der Bodenerosion wurde hier 2oo1 ein Teil der Hochfläche eingezäunt, und der vielbegangene GR führt jetzt außen am Gitter entlang.Berühmt ist der weite Rundblick vom Hohneck - am westlichen Fuße die lothringischen Seen, nördlich die Schlucht, im Osten das Große und kleine Munstertal, dahinter die Rheinebene und im Süden die Spitzköpfe und die Belchen. Von 1871 bis 1918 verlief hier über den Gipfel die deutsch-französische Grenze. In den Wäldern um den Hohneck konnte man übrigens noch am Anfang des 19.Jh. Bären begegnen. Auf dem großen Kammweg (GR 5, rotes Rechteck) gehen wir vom Hohneck in nördliche Richtung zum Col de Fallimont. 200 lothringische Reiter sollen an dieser Stelle während des Bauernkriegs ins Frankenthal hinabgestürzt worden sein. Unter uns erblicken wir den Etang Noir, einen Moorsee, der allmählich verlandet, und die Martinswand, eine bekannte Kletterwand.Von der freien Hochfläche, die im Spätfrühling mit weißen Alpenanemonen übersät ist, kommen wir nach einer Weile in niedriges Buchengebüsch, überqueren den Weg zur Ferme Auberge Les Trois Fours und steigen schließlich durch einen schönen Buchenwald zum Col de la Schlucht herab (5 Std-)

Tour 3

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Von Mittlach zum Kastelberg


Die Gebirgstour führt durch eines der eindrucksvollsten Gletschertäler in den Südvogesen auf die Hochweiden hinauf. In den Fermes Auberges herrscht oft reger Betrieb: Direkt beim Erzeuger kann man hier eine Spezialität, den herzhaften, pikanten Weichkäse, kosten.

DIE WANDERUNG IN KÜRZE
Charakter: Lange, z. T. . .schwierige, steile Wanderung; kräftiger Aufstieg von Mittlach (529 m) zum Rainkopfsattel (1200 M) Markierung: Rotes Recht-eck/GR 5 bis Fischboedle; blaues Kreuz bis Kerbholz; blaues Rechteck/GR 531 bis Ferme Auberge Firstmiss und Rainkopfsattel; gelbes Kreuz bis Mittlach Ausrüstung: Bergstiefel und Regenzeug Wanderkarten: Club Vos-gien No. 6/8; TOP25 36i8OT (Le Hohneck, Gerardmer) Einkehrmöglichkeiten: Gasthäuser in Mittlach und Metzeral. Unterwegs in Ferme Auberge Kastelberg03 89 77 62 25) und die Ferme Auberge Firstmiss (Tel 03 29 63 26 13); wenn man in der Saison nicht reserviert, sollte man vorsichtshalber Proviant einpacken Anfahrt: Von Munster auf der D 10 nach Metzeral, dann auf der D lo IV bis Mittlach. Parken an der Hauptstraße ein Stück vor der Kirche, gegenüber dem Gasthaus Vaineige. Schienenbus Colmar-Munster-Metzeral Saison: Wanderzeit von Ende Mai bis Mitte 0kt.Musee de la Schlitte et des Metiers du Bois: Das Arbeitsleben der Holzfäller, Köhler und Wagner vor der Mechanisierung zeigt das kleine Museum in Mulbach -sur-Munster (Juli bis Ende Aug.) Föte de la jonquitle: Das Fest wird Mitte April in Mittlach gefeiert, wenn die Narzissen blühen

Über das Elsass hinaus ist das kleine Munstertal bis heute durch den nach ihm benannten Munsterkäse bekannt. Dieser herzhafte, pikante Weichkäse, den die Melker seit dem Mittelalter im Sommer auf den Hochweiden hergestellt haben, entsteht in einem Verfahren, das sich bis heute wenig geändert hat. Mit der Landwirtschaft haben sich auch Viehzucht und Käsefabrikation im 20 Jh. stark gewandelt. Bis heute darf der Munster Gerome, dessen Produktion 1982 etwa 8ooo Tonnen betrug, nur in den Vogesen hergestellt werden, aber die Zahl der Melkereien auf den Bergen ist beständig zurückgegangen. Von 19oo Munsterer Bergbauern im Jahr 194o blieben 198o nur noch 279. Entsprechend werden nur noch 5 % der Munsterkäse an Ort und Stelle auf der Alm hergestellt.Die Wanderung beginnt vor dem Gasthof Valneige in Mittlach, dem jüngsten Dorf des Munstertals, das um 1770 von katholischen Holzfällern aus Tirol gegründet wurde. Unser Zeichen bis zum Fischboedle ist das bekannte rote Rechteck (GR 5). Wir überqueren einen Arm der Fecht, nehmen rechts den Chemin de la Wormsa und gehen auf dem Chemin du lievre (Hasenpfad) neben dem Bach her durch die Wiesen. Nach ungefähr 1o Min. steigen wir auf der linken Seite hinauf in den Wald (die Markierung ist etwas versteckt angebracht), halten uns weiter links und stoßen nach kurzer Zeit auf einen größeren Weg, der von Metzeral heraufführt (20 Min.).Jetzt beginnt, wieder nach links, der Anstieg über die Moränen der Wormsabachrunz. Eine hübsche Bergwiese mit Birken, Linden, Eichen, Maulbeerbäumen geht über in Mischwald, der unterbrochen wird von Geröllhalden. Nachdem der Pfad am oberen Ende des Gletschertals mehrere Male den rauschenden Bach überquert, mündet er auf einen breiten Forstweg. Wir gehen links und erreichen nach etwa 1o Min. den Fischboedle (1.15 Std.), einen aufgestauten Gletschersee, den der Mülhausener Industrielle Jacob Hartmann im 19. Jh. zur Zucht von Forellen anlegen ließ. Ein schmaler Weg führt im Wald am Ufer entlang, im Hintergrund erheben sich die scharfen Zacken der Spitzköpfe.Am Fischboedle verlassen wir den GR 5 und wandern über das Kerbholz (blaues Kreuz) zum Kastelbergwasen (blaues Rechteck). Dazu gehen wir vom See einige Schritte zum Forstweg zurück, dann nach rechts und gleich darauf wieder nach rechts auf einem ganz schmalen Pfad in den Wald hinauf. Bis zur ehemaligen Sennerei Kerbholz müssen wir kräftig steigen (2 Std.). Das >Kerben ( d. h. das Abschälen der Baumrinde, damit der Baum abstirbt) war früher übrigens ein gebräuchliches Verfahren zur Gewinnung von Weidefläche.Hinter dem Gebäude stoßen wir auf den GR 531 (blaues Rechteck), wenden uns nach links und gelangen nach einem letzten kurzen Anstieg durch den Wald auf den freien Berghang. Unter uns im Tal erkennen wir den Kirchturm von Mittlach, und nach kurzer Zeit erreichen wir die Ferme Auberge Kastelberg (2.15 Std.), deren Gäste meist mit dem Auto von der Route des Cretes herübergefahren sind. Weiter geht es zum Berggasthof Firstmiss (Ferschmuss), zunächst ca. 1o Min. über die breite steinige Fahrstraße aufwärts (das Schild steht hier nicht direkt am Weg, sondern in der Wiese), dann nach links auf einem schmalen Pfad am Hang entlang. Wir bleiben immer in ungefähr 1200 M Höhe und haben an vielen Stellen eine sehr schöne Aussicht. Gleich nach der direkt an der Kammstraße gelegenen Ferme Auberge Firstmiss (3 Std.) kommen wir zur Berghütte Rainkopf, die vom Club"l"Altenweiher,Vosgien Mulhouse unterhalten wird, und zum Rainkopfsattel.An dieser Kreuzung verlassen wir den GR 531 und nehmen den mit einem gelben Kreuz markierten Weg nach Mittlach über den Lac d'Altenweiher. Ein Schild warnt: >Charakteristischer und felsiger Pfad, im Winter gefährlich<; das gilt besonders für den sehr steilen und teilweise feuchten Abstieg zum See, der bald nach der verlassenen Alm Pferreywasen beginnt (3-30 Std.). Am Altenweiher überqueren wir die 1886-93 gebaute Staumauer und folgen dann unterhalb des Damms dem kleinen Bach hinab ins Tal. Nach ungefähr 3o Min. geht der steinige Pfad in eine kleine asphaltierte Straße über und nach weiteren 40 Min. haben wir, immer auf dem linken Ufer der Kolbenfecht, unseren Parkplatz in Mittlach wieder erreicht (5.30 Std.).

Hier ist nochmal ein Ausschnitt aus der Wanderkarte Vogesen.jpg?